Faszien

Faszien, ein komplexes Netz aus feinem Bindegewebe, umhüllen den gesamten menschlichen Körper. Sie überziehen jeden Muskel, Knochen, Nerv und jedes Organ und fungieren als eine Art interaktives Verbindungsnetz in unserem Körper, das Stoffe austauschen und kommunizieren kann.

Die vielfältigen Funktionen der Faszien

Faszien übernehmen eine Reihe von lebenswichtigen Funktionen in unserem Körper. Laut Schleip et al. (2015) lassen sie sich in vier Hauptkategorien unterteilen: Formgebung, Bewegung, Versorgung und Kommunikation.

Formgebung durch Faszien

Faszien formen das Grundgerüst unseres Körpers. Früher glaubte man, dass diese unterstützende Funktion hauptsächlich den Muskeln zukommt, doch aktuelle Forschungen haben gezeigt, dass die Faszien dabei eine zentrale Rolle spielen. Sie verbinden alles im Körper und sorgen zugleich für eine Abgrenzung der einzelnen Strukturen.

Faszien ermöglichen Bewegung

Faszien schützen Muskeln und Organe vor starken mechanischen Reizen von außen, indem sie einen Teil der einwirkenden Kräfte absorbieren. Sie erleichtern die Bewegung, indem sie ein reibungsloses Gleiten der Strukturen gegeneinander ermöglichen. Darüber hinaus können Faszien Energie speichern, die bei Bedarf freigesetzt wird – ein Schlüsselaspekt für Bewegungen, die auf dem Prinzip der elastischen Rückfederung beruhen.

Faszien versorgen unseren Körper

Faszien spielen auch eine wichtige Rolle im Stoffwechsel unseres Körpers. Alle Stoffe, von Nährstoffen bis hin zu Abbauprodukten, durchdringen das fasziale Gewebe auf ihrem Weg in und aus den Zellen. Gesunde Faszien erleichtern diese Diffusion.

Kommunikation durch Faszien

Die Faszien tragen maßgeblich zur Wahrnehmung unseres Körpers und seiner Lage im Raum bei. Mit einer Vielzahl von Rezeptoren und Sensoren nehmen sie mechanische Reize auf und leiten sie an das Gehirn weiter. Das fasziale Netzwerk, das sich durch den gesamten Körper bis in die Zellen hinein erstreckt, bildet das größte Informationsnetzwerk unseres Körpers.

Faszien und unser Wohlbefinden

Faszien können auf Stress reagieren und Spannungen sowie Schmerzen verursachen. Das Fasziennetzwerk ist eng mit dem vegetativen Nervensystem verbunden, weshalb wir uns nach einer Massage oder einem Faszientraining oft angenehm entspannt oder möglicherweise erschöpft fühlen. Aktuelle Forschungen weisen auf einen Zusammenhang zwischen der Gesundheit der Faszien und psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Ängsten hin.

Weiterführende Links:

• Ausbildungen “Gesundheitssportlehrer:in”
• Ausbildung “Faszientrainer:in
• Blog-Beiträge zur Gesundheitsförderung

Externe Links:

• Was bringt Faszientraining? (Spektrum der Wissenschaft)
• WHO-Empfehlungen zur körperlichen Aktivität