Funktionelle Bewegungen
Letzte Aktualisierung am 20.06.2023 um 19:36 Uhr
Funktionelle Bewegungen sind solche, die mehrere Muskeln und Muskelgruppen gleichzeitig beanspruchen. Sie unterscheiden sich vom klassischen Krafttraining, das sich auf das isolierte Training einzelner Muskeln konzentriert. Das Ziel funktioneller Bewegungen ist es, alltägliche oder sportartspezifische Bewegungsmuster zu optimieren und individuelle Schwachstellen zu beseitigen.
Die Entstehung der funktionellen Bewegungslehre
Die funktionelle Bewegungslehre hat ihren Ursprung in der Rehabilitation und der Suche nach effektiven Methoden zur Wiederherstellung und Verbesserung der Funktion verletzter Strukturen und Erkrankungen des Bewegungsapparates. Susanne Klein-Vogelbach aus der Schweiz hat zwischen 1955 und 1975 einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung dieser Disziplin geleistet.
Vom Rehabilitationstraining zum Leistungssport
Mit der Zeit haben sich Sportwissenschaftler und Fitnessexperten wie Dr. Gary Gray, Vernon Gambetta und Mark Verstegen auf die Anwendung von funktionellen Bewegungen im Leistungssport konzentriert. Neben der schnellen Rehabilitation von sportlich bedingten Verletzungen gehört die Leistungsoptimierung der Athleten in der Vorbereitung zu den Hauptzielen des funktionellen Trainings.
Das Verständnis von funktionellen Bewegungen
Um das Potenzial funktioneller Bewegungen voll auszuschöpfen, ist es wichtig, den menschlichen Körper als ein System zu betrachten, in dem alle Teile zusammenwirken. Anstatt nur einzelne Komponenten zu betrachten, gilt es, das Zusammenspiel zwischen ihnen zu verstehen und etwaige schwächere Glieder in dieser Kette zu erkennen und zu beheben. Dabei liegt der Fokus weniger auf dem einzelnen Glied, sondern vielmehr auf der Auswirkung auf das gesamte Bewegungsmuster.
Funktionelles Training in der Praxis
Im Rahmen des funktionellen Trainings werden komplexe, gelenkübergreifende Bewegungsabläufe genutzt, die sich an alltagstypischen oder sportartspezifischen Belastungssituationen orientieren. Das Ziel ist es, diese Bewegungsabläufe in ihrer Gesamtheit zu optimieren und individuelle Schwachstellen zu beseitigen. Dadurch kann das funktionelle Training nicht nur dazu beitragen, die sportliche Leistung zu verbessern, sondern auch die Lebensqualität im Alltag zu erhöhen.
Mit diesem Wissen über funktionelle Bewegungen können sowohl Gesundheitsinteressierte als auch Trainer und Kursleiter ihr Training oder ihre Rehabilitation effektiver gestalten und ihre Leistung und Wohlbefinden verbessern.
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