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Myofasziale Selbstmassage

Letzte Aktualisierung am 21.06.2023 um 18:26 Uhr

Die Myofasziale Selbstmassage ist eine Technik zur Stimulierung des faszialen Gewebes, das aus gebundenen und freien Wassermolekülen besteht. Mechanische Reize können die Umwandlung zwischen diesen beiden Zuständen fördern. Die Bewegung der flüssigen Gewebsbestandteile ist vergleichbar mit einem Schwamm: Mechanische Reizeinwirkung von außen kann das gebundene Wasser in eine ungebundene Form zurückverwandeln und frei bewegen. Durch diese Technik können Stoffwechselendprodukte und Toxine abtransportiert und die Einlagerung von frischem Wasser im Gewebe erhöht werden. Die mechanische Stimulation regt Fibroblasten dazu an, Kollagen auf- oder abzubauen.

Entwicklung der myofaszialen Selbstmassage

Die Ursprünge der myofaszialen Selbstmassage liegen in den manuellen Techniken des Rolfings, die in den 1950er Jahren von Ida Rolf entwickelt wurden, sowie in den Prinzipien des Myofascial Release. Ziel dieser Techniken war es, das Gewebe geschmeidiger zu machen und Verklebungen zwischen den verschiedenen Schichten zu lösen. Die breite Anwendung dieser Techniken, insbesondere durch die Verwendung der Faszienrolle, begann in den 1990er Jahren. Seit 1984 ist die Sportmassage ein fester Bestandteil der Olympischen Spiele. Der erste Massagestuhl, der 1985 von David Palmer vorgestellt wurde, ermöglichte eine breitere Nutzung von Manualtherapie-Techniken. Mit der Integration von vibrationsfähigen Geräten konnte die Behandlung von Athleten effizienter und effektiver gestaltet werden.

Heutzutage sind Faszienrollen und ähnliche Geräte zur Selbstmassage aus Fitnessstudios, Physiotherapiepraxen, Kliniken und Chiropraktikerpraxen nicht mehr wegzudenken. Sie gehören zum festen Inventar in der Sportmedizin und im Wettkampfsport.

Techniken der myofaszialen Selbstmassage

Die Techniken der myofaszialen Selbstmassage sind vielfältig und können auf verschiedene Weisen genutzt werden:

  1. Sensorische und behutsame Techniken: Diese Techniken sind sanft und zielen darauf ab, das Nervensystem zu entspannen und die Körperwahrnehmung zu fördern. Sie eignen sich sowohl zur Vorbereitung des Gewebes auf das Training als auch zur Regeneration nach der Trainingseinheit.
  2. Lösende und langsame Techniken: Diese intensiveren Techniken stimulieren das tiefere Gewebe, lösen Verklebungen und Triggerpunkte und führen zu einer optimalen Rehydration des Gewebes. Sie können zur Einstimmung auf spezifische Übungen und Positionen genutzt werden und dienen am Ende der Trainingseinheit der Entspannung und Regeneration.
  3. Tonisierende und schnelle Techniken: Schnelle und mittelstarke Reize führen zu einer Rehydration der oberflächlichen Gewebeschichten und stärken das Gewebe. Sie verbessern die Körperwahrnehmung und die Beweglichkeit und sind vor allem zu Beginn einer sportlichen Einheit und zur Optimierung von Bewegungen während des Trainings empfehlenswert.

Die myofasziale Selbstmassage bietet zahlreiche Vorteile und trägt zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit und Regeneration bei. Sie ist ein wertvolles Tool für Athleten und alle, die ihre Körpergesundheit verbessern möchten.

Infosession aus unserem Präventionskurs

Autor:in Details

Sportwissenschaften, Soziologie und Erziehungswissenschaften
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