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Interview mit Sarah Voß zur Stipendiumvergabe

Geschätze Lesezeit: 11 Minuten
Interview mit Sarah Voß zur Stipendiumvergabe
© [Sarah Voß] / sporticus-mobil.de
Hintergrund der Stipendienvergabe

Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für Impulse zur nachhaltigen Umsetzung eines gesundheitsorientierten Lebensstils sind so gut wie nie zuvor. Dennoch tauchen in den Angeboten für Privatpersonen und Lebenswelten wenig neue Ansätze, Initiativen und Projektideen auf. Dabei gibt es vielfältige Möglichkeiten neue gesellschaftliche Trends mit kreativen Angeboten der Gesundheitsförderung zu verbinden. Wir möchten daher kluge und kreative Köpfe fördern, damit durch unsere Mission „Menschen gesünder machen“ neue Netzwerke entstehen.

Die Akademie möchte damit Personen und Initiativen fördern, die in der Gesundheitsförderung und Prävention Projekte planen, welche Menschen nachhaltig helfen gesünder zu werden. Uns geht es in erster Linie darum, dass den geförderten Personen mit der Teilnahme an unserem Aus- und Fortbildungsprogramm das notwendige Rüstzeug gegeben wird, um die individuellen Vorhaben zum Erfolg zu führen.

Die Auswahl unseres Stipendianten erfolgte nach einem offiziellen Bewerbungsverfahren, was nun abgeschlossen ist.

Stipendium zur Unterstützung der Initiative „SporticusGames“ in Erfurt

Die SporticusGames sind ein bundesweit einmaliges Sportangebot für Bildungseinrichtungen. Bei dem Konzept wird der Fokus auf den natürlichen Bewegungsdrang der Kinder sowie einer gesunden Ernährung gelegt und dieser gefördert. Pädagogen und Erziehungsberechtigte sollen dabei gleichermaßen geschult und motiviert werden, ihrer Vorbildfunktion nachkommen und die eigene Gesundheit verbessern. Der Wettbewerb wird in Form von einzigartigen Sport- und Gesundheitstagen durchgeführt. Sie sind für die gesamte Einrichtung kostenfrei und beinhalten innovative Module und Angebote. Die Einrichtungen nehmen automatisch am Wettkampf auf der Suche nach der fittesten Schule und Kita teil. Kinder und Lehrer/Pädagogen stellen nicht nur ihre Aktions- und Bewegungsschnelligkeit am Reaktionscourt unter Beweis, sondern sie machen auch eine Körperanalyse zur Messung gesundheitsrelevanter Parameter, lassen ihre Beweglichkeit feststellen und werden an die wichtigsten Regeln für die Rückengesundheit herangeführt. Ein weiteres Highlight ist der Ernährungsmarkt, auf dem die Kinder die Wichtigkeit einer gesundheitsbewussten Ernährung kennenlernen. Außerdem wird das Stressmanagement untersucht und es gibt weitere aktive Module mit Fokus auf Teamwork und Integration.

Das ganze Projekt hat einen präventiven und nachhaltigen Hintergrund. Unterschiedliche Aspekte der Gesundheitsförderung im Kindergarten- und Grundschulalltag werden in dem Projekt integriert. Unabdingbar ist deshalb auch die Mitarbeit durch Lehrer, Erzieher und Eltern. Die Module Reaktionscourt, Beweglichkeit und Körperanalyse dienen zur Anamnese. Die Module Rückenschule, Ernährungsmarkt, Teamplay/Integration, Staffelspiele sind so ausgelegt, dass sie durch Einrichtungen und Familien langfristig in den Alltag integriert und neu erlernte Verhaltensweisen übernommen werden können. Allen Einrichtungen steht die Möglichkeit offen, einen wöchentlich stattfindenden SporticusKids-Kurs im Anschluss an den Projekttag zu integrieren. Dadurch wird nicht nur die Nachhaltigkeit gewährleistet, sondern auch ein wesentlicher Beitrag zu einem gesunden Lebensumfeld im Setting Schule und Kita sowie zur Erfüllung des Bildungs- und Erziehungsauftrags geleistet.

Stipendium zur Unterstützung von Sarah Voß – Projektleiterin „SporticusGames“, Trainerin und Ernährungsberaterin

In meinen Kursen soll geschwitzt und sich angestrengt werden, denn nur so schüttet man Endorphine nach dem Sport aus. Glückshormone sollen aber auch dadurch entstehen, dass der Sport eine freudvolle Betätigung darstellt – und keine Qual. Auf eine spielerische Art und Weise ist dies bei Kindern leicht umzusetzen. Doch auch – und besonders – bei den Erwachsenen versuche ich in meinen Kursen mit kreativen Ideen und Übungen, die für alle Teilnehmer einfach zu übernehmen und in ihrem Alltag anzuwenden sind, nachhaltig positive Effekte zu erzielen. Keiner soll sich zwingen, zur Rückenschule zu gehen um das Gewissen zu beruhigen. Nur wenn die Teilnehmer Spaß am Training haben, werden sie auch gerne wiederkommen.

Liebe Sarah, schön, dass du dir ein bisschen Zeit nimmst für die Beantwortung einiger Fragen.

Was sind deine Erwartungen an die berufliche Zukunft, wenn du das Stipendiums-Jahr hinter dir hast?

Ich erhoffe mir persönliche und auch berufliche Erfolge von meinem Stipendium. Persönlich werde ich nach Absolvierung der Ausbildungen ein viel weiteres Wissensspektrum und große Erfahrungswerte haben. Diese bieten mir die Möglichkeit, weitere Bereiche des Präventions- und Gesundheitssports abzudecken und ich kann somit mehr „Menschen gesünder machen“.

Beruflich bringt es mich und meinen Arbeitgeber Sporticus einen großen Schritt weiter. Im laufenden Kursbetrieb kann ich unseren Slogan „Dein Partner für ein gesundes Leben und Bewegung“ noch mehr absichern. Einen großen Profit durch das Stipendium sehe ich für unser Großprojekt SporticusGames. Als Koordinatorin bin ich im Projektmanagement und auch in der Durchführung der Projekttage maßgeblich beteiligt und möchte mit spannenden und kreativen Aktionen, neuen Initiativen und einem innovativen und einzigartigen Charakter des Projekts die Einrichtungen bei der Mission „Fitteste Kita/Grundschule“ unterstützen.

Die Planung für 2018 ist fast beendet, aber wer weiß, welche Möglichkeiten, Ideen und Ansätze sich für die Projektdurchführung der SporticusGames 2019 nach meinem Stipendiums-Jahr ergeben?!

Das AHAB-Stipendium ermöglicht dir ein breites Spektrum an Ausbildungsmöglichkeiten und Themengebieten. Welche Ausbildungsrichtung bzw. -richtungen planst du?

Als Quereinsteiger möchte ich mir ein möglichst großes Wissensspektrum aneignen. Neben der Sport- und Fitnessfachkraft, in der für mich essenzielle Ausbildungen im Bereich Fitness und Gesundheit enthalten sind, plane ich die Ausbildung zum Personal Trainer. Ich erhoffe mir davon, mein bisher erworbenes Wissen zu vertiefen und durch qualitativ hochwertige Arbeit meinen Teilnehmern zu individuellen Erfolgen zu verhelfen. Außerdem möchte ich einen Schwerpunkt auf die ältere Generation legen und mit der Ausbildung zum Seniorensport-Lehrer mein Wissen zur Gesundheitsförderung älterer Kunden ausweiten.

Dein Motto im Hinblick auf die Sporticus-Games ist ja „mit kleinen Dingen Großes bewirken“ – welche kleinen Dinge sind für dich wichtig in der Arbeit?

Der Slogan der SporticusGames lautet „Macht Euer Fitnessdiplom und werdet Erfurts fitteste Kita und Grundschule“. Die Kinder sind wahnsinnig motiviert und strengen sich in allen Modulen an, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Mit dem Fitnessdiplom für jedes Kind steigt die Motivation doppelt an und am Ende des Tages sind sie stolz auf ihre erbrachten Leistungen.

Die Erwachsenen und besonders fachfremden Pädagogen sehen schon eher Bedenken bei der Organisation und Durchführung eines Projekttages. Mit Modulen, die einfach umgesetzt und nachhaltig in den Kita-/Grundschulalltag integriert werden können, wollen wir auch diese motivieren.

Nicht nur bei den SporticusGames, sondern auch in anderen Bereichen meiner Arbeit zählen oft die kleinen Dinge. Eine der wichtigsten Fähigkeiten als Trainer ist es, seine Teilnehmer zu motivieren. Durch positive Ausstrahlung und Spaß an seiner Arbeit kann man schon viel erreichen. Ein gutes Team, das hinter einem steht und mit dem man seine Erfahrungen und sein Wissen austauschen kann, ist keine Selbstverständlichkeit und sollte umso mehr geschätzt werden. Denn nicht nur mit kleinen Dingen kann man Großes bewirken, sondern auch – und besonders – in Teamarbeit!

Was sind für dich die wichtigsten Aspekte als Trainer bzw. Coach? Was macht dich besonders aus?

„Wenn du in den Kursraum kommst, hast du immer ein großes Lächeln im Gesicht – da macht der Sport gleich doppelt Spaß.“ Ziel erreicht.

Ich möchte meine Teilnehmer bis ins hohe Alter motivieren. Sie sollen Spaß am Training haben, denn nur dann kommen sie gerne wieder. Genau das ist mein primäres Ziel. Mir ist außerdem wichtig, dass alle Teilnehmer sich in meinen Kursen gut und sicher aufgehoben fühlen. Dazu gehört, dass ich als Trainer übergreifendes Wissen zum Bewegungsapparat habe und ein ganzheitlich orientiertes Gesundheitskonzept vertrete.

Ich habe den Anspruch an mich selbst, mich stetig zu verbessern, mich fortzubilden, mein Wissen zu erweitern und jede einzelne Stunde bestmöglich durchzuführen.

Als Trainer habe ich außerdem eine Vorbildfunktion für meine Teilnehmer und lebe einen gesundheitsorientierten Lebensstil vor. Ich möchte möglichst vielen Menschen zu einem gesunderen, aktiveren und somit glücklicheren Alltag verhelfen – denn Sport ist die beste Medizin!

Kannst du dich bitte vorab kurz vorstellen? Erzähle kurz etwas zu Ihrem beruflichen Background?

Der Gedanke, mit Menschen bzw. speziell mit Kindern zu arbeiten, kam mir schon während der Schulzeit. Als ich nach dem Abitur als AuPair in Neuseeland war und mich für ein Studium bewarb, festigte sich dieser Gedanke. Schließlich studierte ich im Bachelor Erziehungswissenschaft und Englisch.

Während des Studiums entwickelten und verstärkten sich meine Interessen im Gesundheitssektor, sodass ich neben dem Studium noch eine Weiterbildung zur Ganzheitlichen Ernährungsberaterin machte.

Über diesen Weg gelang ich schließlich durch ein Schulsportprojekt meines damaligen Praktikumsbetriebes zu Sporticus und begann die SporticusGames mit aufzubauen und mir zusätzlich sportwissenschaftlichen Background anzueignen.

Was denkst du – wie viele Menschen erreichst du in einem Jahr mit der Mission „Menschen gesünder machen“?

Innerhalb von einem Jahr werde ich um die 4545 Menschen erreichen. 4000 Kinder, Pädagogen und Familien erreiche ich bei den SporticusGames 2018. Die restlichen 500 staffeln wie folgt: 400 Kinder im Bereich Kindertraining und Feriencamps, 60 Rehasportler und 85 Teilnehmer aus dem Kursbereich Aktiv (Präventionskurse) und BGM.

Wer oder was hat dich inspiriert Trainer zu werden bzw. dich dieser Berufung zu widmen?

Zum einen stamme ich aus einer sportlichen Familie und bin schlichtweg in die beruflichen Fußstapfen meiner Mutter getreten. Da ich privat aus Spaß am Training sportlich sehr aktiv bin, war der Weg dorthin nicht weit.

Zum anderen möchte ich diese Freude und den Spaß an der Bewegung gerne an Klein und Groß weitergeben. Zeitgleich zu meinem ersten Schulsportprojekt begann ich auch meine ersten Schritte als Kursleiterin im Fitnessbereich zu gehen. Nachdem ich einige Jahre als Teilnehmerin des Group Fitness Kurses IronBody reichlich Endorphine ausgeschüttet habe, wollte ich selbst das Adrenalin spüren, vorne vor den Teilnehmern zu stehen.

Wenn du einen Wunsch frei hättest im beruflichen Umfeld, welcher wäre das?

Mein größter beruflicher Wunsch ist es, den Spaß an meinem Job immer beizubehalten. Momentan fühle ich mich im Sport und in der Arbeit im direkten Kontakt zu Menschen aller Altersklassen sehr wohl. Sollte sich das in einigen Jahren ändern, dann werde ich nicht zögern, in eine andere Richtung zu gehen. Mir ist es wichtig, dass man seinen Beruf frei wählen und sich in seinem Bereich frei ausfalten kann ohne in eine Schiene gedrückt zu werden.

Ich bin der Meinung, dass man gute Arbeit nur dann leisten kann, wenn man selbst davon überzeugt ist, was man macht. Sind Arbeitsumfeld und Aufgabenbereiche zufriedenstellend, dann kann man als Arbeitnehmer auch sein bestmögliches geben.

Für uns ist das Motto „Beruflicher Erfolg durch anerkannte Ausbildungen“. Kannst du das bestätigen? Wie viel Anteil hat eine Ausbildung am Erfolg als Trainer deiner Meinung nach?

Als Trainer spielt neben der persönlichen Überzeugung und neben der Fähigkeit, seine Teilnehmer zu motivieren und Spaß an der Bewegung zu vermitteln, auch das Hintergrundwissen eine essentielle Rolle. Nicht nur man selbst wird in seinem Auftreten sicherer, auch die Teilnehmer fühlen sich in sicheren Händen, wenn sie wissen, dass ein gut ausgebildeter Kursleiter vor ihnen steht. Daher stellen regelmäßige Ausbildungen einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung der Kurse dar.

Welchen Anspruch hast du persönlich an eine gute Ausbildung? Was macht für dich eine gute Ausbildung aus?

Bei einer guten Ausbildung werden alle Teilnehmer gleichermaßen angesprochen – unabhängig von aktuellem Wissensstand oder Erfahrungswerten. Die Ausbildungsinhalte werden anschaulich dargestellt und in Theorie und Praxis möglichst gemeinsam mit den Teilnehmern erarbeitet.

Eine heterogene Ausbildungsgruppe macht die Ausbildung durch einen Ideenaustausch innerhalb dieser Gruppe besonders spannend. Mein persönliches Ziel ist es, an einem Ausbildungswochenende vorhandenes Wissen zu festigen, neues anzueignen und möglichst viel davon direkt in die Praxis umzusetzen. Dafür ist anschauliches Ausbildungsmaterial natürlich wichtig.

Wie wichtig ist es als Trainer sich fortzubilden? Und vor allem wie oft?

Durch stetig neue Erkenntnisse und Trainingsmethoden finde ich es sehr wichtig, sich regelmäßig fortzubilden um nicht nur auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft zu bleiben, sondern auch um seinen persönlichen Ansprüchen permanent gerecht zu werden.

Die Grundlagen und Routineaufgaben sollten beherrscht werden. Für jeden Arbeitsbereich ist es angemessen, sich alle 1-2 Jahre einen Schwerpunkt zu setzen. Zusätzlich finde ich es angebracht, im selben Zeitraum sich in einem neuen Gebiet ausbilden zu lassen.

Das alles gilt nicht nur für junge Trainer wie mich, sondern auch und besonders für Trainer, die seit Jahren und gar Jahrzehnten in ihrem Gebiet tätig sind. Der rasante Wandel heutzutage im Bereich Medien sowie der technische Fortschritt und Innovation ermöglichen neue und vielfältige Trainingsmethoden. An dieser Stelle dient wiederum der Austausch zwischen Trainern aller Altersklassen zu Weiterbildung und Verbesserung eines jeden.

Vielen Dank für das Interview!

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